Oft haben wir für kommende Reise-Ziele schon diverse Markierungen in Google Maps gesetzt. Laos war da allerdings anders – keine konkreten Sehenswürdigkeiten oder besondere Restaurants auf unserer Todo-Liste. Unser einziges Ziel war es, den Mekong Fluss per Boot hinunter zu fahren und dabei eine hoffentlich entspannte Zeit zu haben. Dieser Beitrag versucht zu beschreiben, wie wir dabei so gar keine entspannte Zeit hatten, und wieso es trotzdem irgendwie schön war.
Während unserer sehr kurzen Zeit in Laos haben wir es nicht einmal bis in die Hauptstadt geschafft. Stattdessen gab es nur zwei Tage auf dem Mekong und ein paar Tage Entspannung in der schönen Stadt Luang Prabang. Dazu weiter unten mehr.
Laos ist generell (noch) nicht ganz so touristisch wie Thailand, und man merkt, dass das Land wirtschaftlich noch am Aufholen ist. Viele Online-Infos über Laos (vor allem von vor der Corona-Zeit) scheinen im Nachhinein sehr veraltet. Online recherchierte Preise haben durch die extreme Inflation nichts mit der Realität zu tun, manche Sehenswürdigkeit und grüne Natur musste großen Baustellen weichen, und die entspannten "Geheimtipps" können heute fast mit dem Übertourismus Thailands mithalten.
Man kann in Laos mit traditionellen Holzbooten (angetrieben durch nicht ganz traditionelle, laute Dieselmotoren) den Mekong entlang fahren. Eine klassische zweitägige Route startet in dem kleinen Ort Houayxay an der thailändischen Grenze und führt über Pak Beng als Zwischenstopp weiter nach Luang Prabang.
Besser als erwartet: Vorweg hatten wir etwas Sorge bezüglich der Unterkünfte in den kleinen Orten am Mekong. Große Auswahl gab es hier nicht und der Standard ist eher niedrig. Doch trotz der simplen, teils baufälligen Gebäude, der steinharten Matratzen und der fehlenden Klimaanlage haben wir uns sehr wohl gefühlt. Alles war so schön unkompliziert und manch einer würde wohl Wörter wie "idyllisch" verwenden, um es zu beschreiben.
Anders als erwartet: Der Blick auf die Natur am Mekong ist natürlich atemberaubend schön. Das kann man unseren Fotos zu diesem Beitrag hoffentlich auch gut entnehmen. Im Vorfeld hatten wir uns die Umgebung allerdings etwas grüner vorgestellt. Tatsächlich erwarteten uns aber weitaus mehr Braun-Schattierungen als gedacht. Egal, auch schön!
Schlechter als erwartet: Unterschätzt haben wir allerdings die Massen an Menschen mit dem gleichen Reiseplan wie wir. Und so fanden wir uns mit mehr als 200 Party-Backpackern auf einem viel zu vollen Boot wieder. (Vor allem eine schrecklich laute Dänin schaffte es im Alleingang, uns die Zeit auf dem Mekong etwas zu ruinieren.) Abseits von unserem Boot war allerdings fast nichts los. Wieso waren gefühlt alle Laos-Touristen ausgerechnet auf diesem einen Boot?
Während wir diesen Artikel schreiben, liegt unsere Zeit in Laos schon etwas zurück. (Ja, die Idee vom regelmäßigen Blog-Update ist mit der Zeit der Realität zum Opfer gefallen.) Im Rückblick, und vor allem beim Sortieren der vielen Fotos, können die wunderschönen visuellen Eindrücke uns schon fast den akustischen Terror durch die Mitreisenden vergessen lassen.
Die Stadt Luang Prabang ist wirklich richtig schön – was irgendwie zu erwarten war, da sie ja immerhin Weltkulturerbe ist! Luang Prabang symbolisiert für uns ein bisschen das, was wir uns im Vorfeld generell von Südostasien erhofft hatten. Vielleicht haben wir in Luang Prabang tatsächlich einen kleinen Einblick erhalten, wie Reisende noch vor einigen Jahren (die heute überfüllten Regionen von) Südostasien erleben konnten. Anscheinend waren wir diesmal gerade noch rechtzeitig, bevor auch hier zu viel Hektik einkehrt.
Viel haben wir hier letztlich gar nicht unternommen. Wir ließen bewusst einen Ausflug zu einem beliebten Wasserfall aus, da wir nach der Slow Boat Tour das Bedürfnis hatten, die Massen zu meiden. Also gab es einfach gemütliche Spaziergänge durch die hübschen Straßen, einen schönen Ausblick über die Stadt von einem kleinen Berg und natürlich leckeres Essen (das zum Glück auch weniger scharf war als in Thailand).
Wenn unser Flug zur nächsten Destination nicht schon gebucht gewesen wäre, wären wir hier gerne noch länger geblieben.
